Eine Kniegelenksarthrose vollzieht sich in drei relevanten Stadien. Meist dauert der Prozess von Frühstadium bis zum Spätstadium viele Jahre lang. Zu Beginn einer Kniegelenksarthrose werden in der Regel noch keine Symptome verspürt, sodass der Anfangspunkt der Erkrankung meist nicht bemerkt wird. Daher wird die Diagnose Kniegelenksarthrose oft erst relativ spät gestellt. Dabei gilt: Je früher die Therapie beginnt, desto effektiver kann sie greifen. Man sollte daher auch mit kleinen Kniebeschwerden den Arzt konsultieren, damit nicht erst in einem der späteren Stadien mit der Behandlung begonnen werden kann..
Eine Kniearthrose beginnt mit einem Schaden an der Knorpelschicht, die die Knochenteile überzieht, die sich am Gelenk begegnen. Die Knorpelschicht raut auf und bekommt Risse. Dabei sind anfänglich meist nur kleine Bereiche betroffen. Aber auch kleine Knorpelschäden können das Knie verändern. Bei Knorpelschäden drückt eine größere Last auf bestimmte Abschnitte des Gelenks. Dadurch kann der Knorpel weiter beschädigt und auch der Knochen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die meisten Betroffenen sind, wenn sie den Arzt aufsuchen, im Zwischenstadium einer Kniegelenksarthrose. Die Dauer des Zwischenstadiums ist bei den einzelnen Patienten sehr unterschiedlich, abhängig davon, ob das Gelenk stark belastet wird (durch Körpergewicht, Drehbewegungen, Sport mit schneller Beschleunigung oder ausgeprägten Bremsvorgängen). Da die Knorpelschicht auf Dauer verschleißt, steigt der Druck auf die Knochen. Um diesen Druck zu kompensieren, bilden sich sogenannte Osteophyten heraus, also degenerative Strukturveränderungen am Rand des Knochens, damit die Fläche des Gelenks größer wird. Manchmal kann man diese Wüchse ertasten. Sie machen das Kniegelenk immer weniger beweglich und auch der Schaden der Knorpelschicht dehnt sich weiter aus. Aus diesem Grunde liegen die Flächen der Knochen immer näher aneinander; der Gelenkspalt wird kleiner.
Im späten Stadium einer Kniegelenksarthrose ist die Schicht aus Knorpel schrittweise zerstört worden. Dies bedeutet, dass die Knochenteile, die am Gelenk aufeinandertreffen, schutzlos aneinander reiben. Der freiliegende Knochen wird auch Knochenglatze genannt. Dabei kann man anhand einer Röntgenaufnahme erkennen, dass der Knochen sich strukturell verändert. Es zeigen sich verhärtete und verdichtete Stellen, die man subchondrale Sklerosierung nennt. Wenn schließlich überhaupt kein Gelenkspalt mehr übrig bleibt, wird das Knie steif.
Fedor Singer